Da Aadorf auf das Aufstiegsspiel verzichtet hat, tritt St. Gallen 3 gegen Gonzen an. Leider verlieren wir das Aufstiegsspiel deutlich. Damit bleibt St. Gallen 3 in der 3. Liga.
Den Abschlussbericht zur SGM-Schlussrunde findet ihr hier.
Gonzen 2 - St. Gallen 3 (3.5 - 0.5)
Brett | Gonzen 2 | St. Gallen 3 | 3½-½ |
---|---|---|---|
1 | Andreas Paul Klauser (1889) | Martin Eichenberger (1745) | 1-0 |
2 | Nino Sulser (1694) | Linda Thöny (1785) | 1-0 |
3 | Thomas Wachter (1787) | Ludwig Sapulowitsch (1551) | 1-0 |
4 | Muzafer Memedi (1672) | Thomas Gebhardt (1486) | ½-½ |
Es sind schon einige Tage vergangen, seit die Begegnung im Rahmen des Aufstiegsspiels gegen Gonzen stattfand. Im Nachhinein fühle ich mich immer noch dazu verpflichtet, über den Verlauf der Begegnung zu berichten, obwohl dies eher erzwungen scheint. Es gibt nicht viel über die Begegnung zu berichten, ausser dem kühlen und unpersönlichen Empfang, den ich erwähnen kann. Schon beim Betreten eines schönen, hellen Dachgeschosses, das eigentlich durch seine grosszügigen Räumlichkeiten besticht, liess die Begegnung nichts zu wünschen übrig.
Im Raum befand sich nur eine Person, die emsig damit beschäftigt war, Schachbretter zu verteilen, ohne die Aufmerksamkeit eines Gastgebers, was wohl ihrer Aufgabe geschuldet war, ohne auch nur aufzuschauen oder zu grüssen. Nach einiger Zeit habe ich die Grenze der kühlen Unfreundlichkeit durchbrochen und mich der Person genähert, die mit dem Verteilen der Bretter beschäftigt war, um sie zu begrüßen. Ich fragte, ob er Andreas Klauser sei, was er bejahte, und fügte hinzu, dass ich eine E-Mail geschickt habe. Seine Stimme durchbrach die kühle Stimmung, die vom verschneiten Berg draussen in den Raum einzudringen schien. Er nannte die Platzierung der Bretter, sodass jeder von uns seinen vorgesehenen Platz einnahm und damit beschäftigt war, die Figuren aufzustellen. Nur Thomas sass schweigend vor den Schachfiguren, die auf dem Tisch lagen.
Die nächste Annäherung erfolgte durch den Austausch der bereits ausgefüllten Formulare. Allmählich trafen die Spieler von Gonzen schweigend ein. Nur mein Gegenspieler durchbrach die kühle, winterliche Stimmung, die den Raum zu durchdringen schien, mit erzwungener Freundlichkeit. Vielleicht gehörte diese erzwungene Freundlichkeit zu seinem Standardrepertoire, angereichert mit Witzen, die seit Jahren kein Tageslicht mehr gesehen hatten. Eine allgemeine Unzufriedenheit beschäftigte mich, während auf dem Schachbrett eine Italienische Eröffnung mit dem berühmten Figurenopfer auf f7 stand. Ich weiß immer noch nicht, warum ich die richtige Zugabfolge verlassen habe und stattdessen mit d5 und Springer a4 geantwortet habe – das wissen wohl nur die Götter.
Nur wir beide spielten noch, und es stand 2,5:0,5. Mein Widerstand hatte sich gelohnt, bis zu einem einzigen Fehler, der mich frustrierte und zur Aufgabe zwang. Ich hatte zwei Läufer und einen Turm gegen zwei Türme – der Vorteil lag auf meiner Seite. Während der Heimfahrt brachte Thomas mit seiner unnachahmlichen Fröhlichkeit ein Lächeln auf unsere Gesichter, was half, das Ereignis zu vergessen.
Ich möchte mich noch bedanken für die Zuverlässigkeit, die wir jedes Mal erreicht haben, so auch die Kollegialität die ich sehr geschätzt habe und mir die Spieleraufgebote leicht machten. Wir haben gute Resultate erzielt, wobei jeder von uns auf seine individuelle Weise beitrug.
Ludwig Sapulowitsch